Kristina Orehounig, Leiterin der Abteilung für urbane Energiesysteme bei der Eidgenössischen Materialprüfungsanstalt (Empa)
Die Umsetzung einer nachhaltigen Entwicklung ist eine komplexe Herausforderung. Welche Rolle nimmt das Zusammenspiel verschiedener Technologien für die Energiezukunft ein?
Mit dem vermehrten Einsatz erneuerbarer Energieträger und der Dezentralisierung des Energiesystems gewinnt das technologische Zusammenspiel an Bedeutung. Es gilt, Energiebedarf und -produktion durch die Orchestrierung von Umwandlungs- und Speichertechnologien sowie die verschiedenen Netze von Strom, Wärme oder Gas aufeinander abzustimmen.
Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Entwicklung nachhaltiger Konzepte für Gebäudeplanung und -betrieb. Wohin geht der Trend?
Mit dezentralen Energiequellen wie Sonne, Wind und Abwärmenutzung nehmen Gebäude und Quartiere eine aktivere Rolle im Energiesystem ein. Der Trend geht weg vom Fokus auf einzelne Gebäude hin zur Vernetzung ganzer Areale und Quartiere.
Im Fokus Ihrer Forschung steht die Integration erneuerbarer Energiesysteme sowie die Simulation und Optimierung von Gebäuden und städtischen Energiesystemen. Mit welchen Herausforderungen werden Sie dabei konfrontiert?
Mit der Umgestaltung des Energiesystems werden Planung und Betrieb von Gebäuden und Quartieren komplexer. Die Digitalisierung rückt ins Zentrum: Zur Koordination des Energieaustauschs zwischen mehreren miteinander verbundenen Systemen ist eine Vielzahl an Daten nötig – sie sind die Basis für Optimierungsmethoden und -konzepte.
Im Fokus Ihrer Forschung steht die Integration erneuerbarer Energiesysteme sowie die Simulation und Optimierung von Gebäuden und städtischen Energiesystemen. Mit welchen Herausforderungen werden Sie dabei konfrontiert?
Mit der Umgestaltung des Energiesystems werden Planung und Betrieb von Gebäuden und Quartieren komplexer. Die Digitalisierung rückt ins Zentrum: Zur Koordination des Energieaustauschs zwischen mehreren miteinander verbundenen Systemen ist eine Vielzahl an Daten nötig – sie sind die Basis für Optimierungsmethoden und -konzepte.
Die BKW ist international tätig und grösste Anbieterin von Engineering (Energie, Infrastrukturen und Umweltprojekte) im deutschsprachigen Raum. Welche Entwicklungen beobachten Sie auf dem europäischen Markt?
Zu den Trends gehören Entwicklung, Planung und Integration von erneuerbaren Energiesystemen sowie Speicher- und Umwandlungstechnologien, Smart Home und Grid Technologien. Auch steigt die Bedeutung von neuen Vertriebsmodellen, Contracting-Lösungen und weiteren Energiedienstleistungen.
Gemeinsam mit Ihrem Team an der Empa entwickeln Sie überdies Modellierungsstrategien für Multi-Energie-Systeme. Welche Visionen werden sich künftig verwirklichen lassen?
Die Vernetzung relevanter Sektoren bietet enormes Potenzial, vermehrt erneuerbare Energieträger zu integrieren und das Energiesystem effizienter zu machen. Zugleich wird dieses stets komplexer: Modelle der verschiedenen Ebenen und Systeme müssen deshalb interagieren können. Zur optimalen Datenvernetzung geht die Forschung in Richtung «Digital twins». Dank solcher virtuellen Abbilder von Städten und Quartieren können integrierte Lösungen entwickelt und getestet werden.
Franziska Ryser Nationalrätin der Grünen aus St. Gallen
Seit Oktober letzten Jahres sind Sie Nationalrätin. Welches sind Ihre persönlichen Ziele für Ihre Amtszeit?
Wir müssen gemeinsam mit der Wirtschaft auf einen nachhaltigen Pfad gelangen, damit wir die Klimaziele noch rechtzeitig erreichen. Daneben gibt es einige wichtige Geschäfte, die bereits laufen – beispielsweise die Individualbesteuerung, die nicht noch länger hinausgeschoben werden darf. Gerade aus der Frauenperspektive ist mir dies sehr wichtig.
Was ist Ihr persönlicher Beitrag zur Nachhaltigkeit?
Zum einen mache ich Politik. Das ist mein Beitrag mit dem wohl grössten Wirkungshebel. Ansonsten versuche ich, möglichst bewusst zu leben. Ich esse zwar Fleisch, aber nur sporadisch und wenn, dann sehr bewusst. Ich achte darauf, dass es regional und nach Bio-Standard produziert wird. Grundsätzlich bin ich mit dem öffentlichen Verkehr unterwegs.
Grosses Nachhaltigkeitspotenzial liegt bei der Energieeffizienz von Gebäuden. Welchen Beitrag kann die BKW hierzu leisten?
Wir müssen die Gesamtmenge des Energieverbrauchs weiter reduzieren. Effizienzsteigerungen sind dabei zentral. Energie- und Dienstleistungsunternehmen wie die BKW können eine wichtige Rolle einnehmen, indem sie Lösungen aus einer grösseren Perspektive anbieten. In der Gebäudetechnik sind wir auf dem richtigen Weg – Innovationspotenzial gibt es zum Beispiel noch bei der smarten Gebäudeautomation. Und die Umsetzung sollte noch etwas rascher gehen. Hier liegt es auch an uns Politikern, die entsprechenden Anreize so zu setzen, dass der Wandel beschleunigt wird.
Für politischen Erfolg braucht es Allianzen. Hilft dabei, dass Sie in Bern mit Nationalräten aus anderen Parteien in einer WG wohnen?
Allianzen im engeren Sinne schmieden wir nicht, aber wir diskutieren natürlich viel zusammen. Bereitet jemand von uns einen Vorstoss vor, holen wir die Meinung der anderen ein und können diese gegebenenfalls einfliessen lassen. Es ist jedoch auch klar, dass wir uns in der Mehrheit der Themen nicht einig werden, aber das ist auch in Ordnung so. Die WG funktioniert aber sehr gut, denn es gibt ja auch noch Themen abseits der Politik, zum Glück (lacht)!
Brigitte Beck, CEO Solare Datensysteme GmbH
Photovoltaik (PV) wird in einer erneuerbaren Energiezukunft eine zentrale Rolle einnehmen. Welchen Beitrag leistet Ihr Unternehmen mit seinen Dienstleistungen?
Mit den Solar-Log-Produkten und -Dienstleistungen sorgen wir dafür, dass PV-Anlagen jeder Grösse wirtschaftlich und kontrolliert betrieben werden. Oder anders gesagt: Wir ermöglichen ein smartes Energiemanagement. Unsere Rolle dürfte sich in naher Zukunft in Bereichen wie Netzstabilität, Sektorkopplung und Energiehandel noch verstärken.
Welche Funktionen hat die Solar-Log Produktreihe?
Die Solar-Log-Produkte haben international Massstäbe für Monitoring, Steuerung und Regelung von PV-Anlagen gesetzt. Mit unseren Datenloggern lassen sich die Funktionsfähigkeit und Performance jeder PV-Anlage oder Anlagenflotte überwachen. Kundinnen und Kunden haben ihre Anlagen so jederzeit im Blick. Solar-Log ermöglicht eine herstellerunabhängige, qualifizierte Überwachung und Regelung von PV-Anlagen weltweit – die Produkte sind mit den Komponenten aller führenden Anbieter kompatibel.
Welche Bedürfnisse stehen bei den unterschiedlichen Kundengruppen im Vordergrund?
Der zentrale Nutzen für alle unsere Kundengruppen liegt in der hohen Komptabilität unserer Systemlösung. Anspruch des Installateurs ist hohe Qualität und problemlose Handhabung, jener des Grosshändlers eine möglichst hohe Nachfrage und jederzeitige Verfügbarkeit. Endkunden wiederum benötigen ein übersichtliches, einfaches System, währenddem ein Investor an einem transparenten Anlagezustand und hoher Profitabilität interessiert ist.
Welches sind in Zukunft die grössten Herausforderungen für Smart Energy und das Einspeisemanagement?
Die regulatorischen Vorgaben nehmen kontinuierlich zu und werden immer komplexer. Diese konstanten Veränderungen stellen eine grosse Herausforderung für alle Marktteilnehmer dar. Wir von Solar-Log arbeiten jedoch täglich dafür, die erneuerbaren Energien auch in Zukunft möglichst effizient zu nutzen.
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