Viele trans und nicht-binäre Menschen fühlen sich gezwungen, ihre Geschlechtsidentität am Arbeitsplatz zu verbergen. Gleichzeitig gibt es in der Schweiz wenig Wissen über die Inklusion von trans und nicht-binären Menschen am Arbeitsplatz. Die Konsequenz: In diesen Gruppen gibt es eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosigkeit, bei gleichzeitigem Fachkräftemangel in vielen Bereichen.
Studie zeigt: es braucht mehr Inklusionsmassnahmen
Die BKW engagiert sich für eine offene und inklusive Unternehmenskultur. Die Unterstützung der Swiss Diversity Studie, mittlerweile zum dritten Mal in Folge, ist ein wichtiger Bestandteil dieses Engagements.
Im Auftrag von Swiss Diversity untersuchte die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), welche inklusiven Geschlechtsidentitätspraktiken Unternehmen und öffentliche Organisationen in der Schweiz verfolgen. Die Studie kommt zu folgenden Ergebnissen:
- Diversity Strategie als Treiber: Organisationen mit einer Diversity-Strategie treffen deutlich mehr Massnahmen, um ein inklusives Arbeitsklima für nicht-binäre und trans Personen zu schaffen.
- Geschlechtsidentität auf Platz 7: Bei der Priorisierung von Diversity-Themen steht die Inklusion von nicht-binären und trans Personen weit hinter anderen Themen wie der Gleichstellung von Mann und Frau, der Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben oder der Altersdiversität.
- Nichtdiskriminierung im Fokus: Massnahmen wie die Verwendung inklusiver Sprache oder objektive Rekrutierungsprozesse sind in Schweizer Firmen häufiger anzutreffen als Schulungen oder Kompetenzaufbau in geschlechtsidentitätsrelevanten Themen.
- Kulturelle und technische Hürden: Traditionelle Organisationsstrukturen, begrenzte Diversity & Inclusion Ressourcen sowie IT-Systeme, die oft binäre Geschlechterangaben erzwingen, erschweren die Umsetzung inklusiver Massnahmen.
Die Ergebnisse machen deutlich: Diversity-Strategien sowie ausreichende Ressourcen sind entscheidend, um inklusive Massnahmen für nicht-binäre und trans Personen zu fördern. Gleichzeitig braucht es den Abbau kultureller und technischer Barrieren, um Fortschritte zu erzielen.
Die BKW engagiert sich für Vielfalt und Inklusion
Die Förderung von Vielfalt und Chancengerechtigkeit sind im BKW Verhaltenskodex und unseren Werten verankert. Wir leben eine Willkommenskultur und begegnen uns mit Respekt und Wertschätzung - unabhängig von Geschlecht, Alter, Hautfarbe, sexueller Orientierung oder sexueller Identität, Religion, Beeinträchtigungen oder anderen Merkmalen. Alle Mitarbeitenden sollen geschätzt werden, so wie sie sind und sich zugehörig und sicher fühlen.
Inklusive Kommunikation und Bewerbungsprozesse
Die Studienresultate zeigen, dass die BKW hinsichtlich der Inklusion von non-binären und trans-Personen auf gutem Weg ist. Zu den Inklusionsmassnahmen gehören:
- Ein gruppenweiter Sprachleitfaden, der für eine sprachliche Gleichbehandlung von Frauen, Männern und non-binären Personen sorgt
- Publikation der Stellenausschreibungen mit dem Zusatz «alle», zum Beispiel: Netzelektriker:in (alle)
- Genderinklusive Bewerbungstools, damit Bewerbende beispielsweise keine Anrede angeben müssen
- Die Möglichkeit für Mitarbeitende, in IT-Anwendungen einen anderen Namen als ihren Rufnamen zu nutzen
Beratungsangebote und Pride Communitiy
Ein weitere Inklusionsmassnahme ist eine externe Beratungsstelle. BKW Mitarbeitende können sich dort für vertrauliche und unverbindliche Beratung bei persönlichen Themen melden. Ausserdem gibt es seit Anfang 2023 eine Pride Community zur Vernetzung von LGBTQI+ Mitarbeitenden und Unterstützende. Die Community hilft, Vielfalt in der BKW sichtbarer zu machen, fördert den gegenseitigen Austausch und bietet einen sicheren Raum, um Bestehendes kritisch zu hinterfragen und Veränderung voranzutreiben.
Swiss Diversity Studie 2024
Die Version 2024 zur «Inklusion von trans- und non-binäre Personen in Unternehmen der Schweiz» die erste explorative Untersuchung zu geschlechtsidentitätsinklusiven Praktiken in Schweizer Unternehmen und Organisationen. Der Fokus liegt auf Massnahmen, die das Arbeitsumfeld für trans- und nicht-binäre Menschen verbessern, damit diese ihr volles Potenzial entfalten können. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) hat im Auftrag von Swiss Diversity eine Umfrage mit 139 Führungspersonen, HR- und Diversity-Fachleuten, hauptsächlich aus der Deutschschweiz, durchgeführt. Bei der Erarbeitung des Studien-Fragebogens wurden die Erfahrungen von non-binären und trans Personen der BKW einbezogen.