Dürfen wir vorstellen? Elbatech, schweizweit führende Anbieterin für Tunnelfunkinstallationen. Ihre Kernkompetenz ist die Montage von Tunnelfunkanlagen, die dafür sorgen, dass Internet- und Telefonverbindung auch im Tunnel ruckelfrei weiterlaufen. Das Unternehmen mit Sitz in Ibach, Kanton Schwyz, hat im Bereich Bahntechnik aber noch mehr zu bieten: Bahnerdungen, Diamantbohrungen für Tunneltragwerke, Fahrleitungsmasten und Signale sowie die Fertigung und Montage von Sonderkonstruktionen. In Zukunft will die Elbatech als Gesamtanbieterin der elektrischen Bahntechnik auf dem Markt auftreten.

Von Anfang an arbeitete das Unternehmen für und mit den Schweizerischen Bundesbahnen. Kürzlich konnten mehrere Aufträge gewonnen werden: Elbatech wird bis 2025 in mehreren SBB-Tunneln die neuste Kabelgeneration verlegen und auch die Logistik übernehmen. Das betrifft unter anderem den Gotthard-Basis- und -Scheiteltunnel, alle Tunnels auf der Gotthard-Nord- und -Südrampe, den Grauholz-Tunnel nordöstlich von Bern sowie in der Region Zürich den Zimmerberg-Basistunnel und den Wipkinger-Tunnel. Der Auftrag hat ein Gesamtvolumen von 12 Millionen Franken – eine wahre Mammutaufgabe und eine logistische Herausforderung. Beispielsweise müssen für das Stadtnetz Zürich über Monate verschiedene Zugumleitungen organisiert werden. 

«Unser Ziel: schweizweit führende Anbieterin der elektrischen Bahntechnik zu sein»

Die Elbatech stiess im Oktober letzten Jahres zum Kompetenzfeld BKW Infra Services. Damit gehört die BKW in der Schweiz zu den Top 3 in der Bahntechnik. Für die BKW ganz klar ein Gewinn. Und für Elbatech? Wir haben den Geschäftsleiter und Mitgründer der Elbatech gefragt, welche Vorteile das BKW Netzwerk für ihn hat.

Die Elbatech war viele Jahre ein eigenständiges Unternehmen. Warum haben Sie sich der BKW Gruppe angeschlossen?

Stefan Franzen: Als eines der führenden Unternehmen im Bereich Tunnelfunk, haben wir uns eine starke Marktposition zum Ziel gesetzt und über Jahre und erarbeitet. Durch diese Marktführerschaft in einem Nischenmarkt haben wir uns aber auch in eine Abhängigkeit gebracht, die für uns als Unternehmen auch Risiken birgt. Um diese Risiken zu minimieren bzw. diesen entgegenzuwirken, haben Florian Reichmuth und ich im Jahr 2018 nach einer umfassenden Standortanalyse eine neue Strategie erarbeitet und definiert. Mit dem Ausbau der gesamten elektrischen Bahntechnik  –Funk, Fahrstrom, Kabel, Stellwerkanlagen usw. – wollen wir eine Diversifikation erreichen, uns im Eisenbahnmarkt etablieren und so langfristig Arbeitsplätze sichern.

Für uns war klar, dass dieser grosse Schritt nur mit einem starken Partner möglich ist. Der neue Partner sollte Interesse daran haben, in die Bahntechnik einzusteigen und in den Standort Ibach sowie in die Mitarbeitenden der Elbatech zu investieren. Wir haben nach einem spontanen Treffen mit Stefan Iseli, CEO der Arnold AG, im Sommer 2021 schnell realisiert, dass sich hier gleiche Interessen, gleiche Zielvorstellungen, aber vor allem auch gleiche Wertvorstellungen decken.

Gruppenbild
Bei der Vertragsunterzeichnung mit der SBB (v.l.n.r.): Stefan Iseli, CEO Arnold-Gruppe; Stefan Franzen, Geschäftsleiter Elbatech; Florian Reichmuth, Leiter Projektierung Elbatech; Werner Sturm, CEO BKW Infra Services
Stefan Franzen, Geschäftsleiter Elbatech
«Wir haben schnell realisiert, dass sich hier gleiche Interessen, gleiche Zielvorstellungen, vor allem aber gleiche Wertvorstellungen decken.»
Stefan Franzen

Welche Vorteile sehen Sie, Teil der BKW Infra Services bzw. BKW Gruppe zu sein?

Stefan Franzen: Die BKW Gruppe ist eine starke Partnerin mit gleichen Interessen für eine zukunftsorientierte Zusammenarbeit. Die Elbatech kann für den Aufbau der elektrischen Bahntechnik gemeinsame Synergien nutzen und so in diesem Fachbereich zur schweizweiten Anbieterin werden. Bestätigt wurde dies in bisherigen Workshops zum Aufbau der elektrische Bahntechnik.

Der Schweizer Markt im Segment Schienenverkehr ist stets im Wandel und entwickelt sich schnell. Für KMU wird es immer komplexer und aufwendiger agil zu bleiben, sich auf neue Bedürfnisse einzustellen und auf dem Markt zu positionieren. Im Netzwerk der BKW können wir auf ein breites Know-how zurückgreifen. Zudem können wir als Total- bzw. Generalunternehmerin im Mandat ein grösseres Projektvolumen abdecken und auf dem schweizerischen Markt als starkes Unternehmen auftreten.

Welche Herausforderungen und Ziele sehen Sie für die Elbatech?

Stefan Franzen: Die Transformation eines inhabergeführten KMU in eine Konzernstruktur empfinden wir als grösste Herausforderung. Die Umstrukturierung von Zuständigkeiten und Hierarchien, die Einführung von Prozessen und teilweise neuen Aufgaben, weist eine enorme Komplexität auf und bedingt ein Bekenntnis aller Beteiligten zur neuen Strategie. Es ist wichtig, alle Betroffenen für den neuen Weg zu begeistern und zu motivieren.

Wir wollen auch vorausschauend und nachhaltig auf unser wichtigstes Gut achten: Unsere Mitarbeitenden sind die beste Visitenkarte des Unternehmens, sie müssen gefördert und gefordert werden. Als gute Arbeitgeberin können wir damit auch dem zurzeit herrschenden Fachkräftemangel entgegenwirken.

Unser Ziel ist es, schweizweit führende Anbieterin der gesamten elektrischen Bahntechnik zu sein. Wir wollen als TU/GU ein breites Know-how und fachgerechtes Können aus einer Hand bieten und eine essenziellee Partnerin für unsere Kunden und Kundinnen sein, zum Beispiel für die SBB.

Elbatech AG

Die Elbatech mit Sitz in Ibach (SZ) wurde im Jahr 2007 von Stefan Franzen, CEO, und Florian Reichmuth, Leiter Projektierung, gegründet. Seither ist das Unternehmen stetig gewachsen und zählt heute rund 70 Mitarbeitende. Seit Oktober 2021 gehört das Unternehmen zum Netzwerk der BKW Infra Services. Die Kernkompetenzen der Elbatech sind die Montage von Tunnelfunkanlagen, die Erstellung von Bahnerdungen, die Fertigung und Montage von Sonderkonstruktionen sowie die Ausführung von Diamantbohrungen für Tunneltragwerke, Fahrleitungsmasten und Signale. Im Bereich Tunnelfunk ist die Elbatech schweizweit führend. Seit Kurzem bietet sie ihre Leistungen auch in Österreich an.

Auf der Webseite des Unternehmens zeigt eine interaktive Übersichtskarte die zahlreichen, erfolgreich umgesetzten Bahntechnikprojekte in den Bereichen Fahrtstrom, Funk, Diamantbohrungen und Sonderlösungen in der gesamten Schweiz.

Beitrag aus Inmotion

Dieser Beitrag stammt aus «Inmotion», dem Magazin für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BKW Gruppe. Die ganze Ausgabe als PDF finden Sie hier.