Der 1915 erbaute Trafoturm mit seinem eindrücklichen Mansardendach gilt in der Region rund um den Brienzersee als Unikat. Auch im ganzen BKW Verteilnetzgebiet gibt es keine vergleichbare Anlage mit denkmalgeschütztem Trafoturm. Doch die Turmmauern und das Dach der Trafostation Iseltwald wurden mit den Jahren baufällig. Und auch die elektrischen Anlagen entsprachen nicht mehr den Regeln der Technik. Weil kein neuer Standort für eine neue, grössere Trafostation gefunden werden konnte, wurde die Trafostation am bestehenden Ort saniert. Als sogenanntes K-Objekt des kantonalen Bauinventars wurde das Projekt von der Denkmalpflege der Bildungs- und Kulturdirektion des Kantons Bern genehmigt und begleitet. Denn K-Objekte sind «schützenswerte» oder «erhaltenswerte» Baudenkmäler, wenn sie zu einer Baugruppe des Bauinventars gehören oder innerhalb eines Ortsbildschutzperimeters liegen.

Trafostation
Trafostation Tenn vor der Sanierung.

Enge Platzverhältnisse

Für den Ersatz der elektrischen Anlagen im Turminnern standen die dazu üblichen Arbeiten an. Monteure vom Stützpunkt Wilderswil ersetzten den alten durch einen neuen, leistungsstärkeren Transformator. Aufgrund der engen Platzverhältnisse von nur zwei Quadratmetern wurde die neue Verteilung ausserhalb des Turms platziert. Platz im Innern entstand zudem, indem die Monteure die neue Schaltanlage auf einem neu erstellten Zwischenboden installierten. Schliesslich verlegten die Monteure auch noch die Freileitung in den Boden. Während diesen rund vier Wochen dauernden Arbeiten stellte eine mobile Trafostation die Stromversorgung ohne Unterbruch sicher.

Innenaufnahme
Knapper Platz im Turminneren.

Die Farbe sondierte ein Historiker

Das ganze Projekt dauerte inklusive Planungsphase und neuer Standortsuche zehn Jahre. Nebst den üblichen Arbeiten kamen zusätzliche, aussergewöhnliche Sanierungsarbeiten hinzu. «Wir mussten das historische Mansardendach praktisch neu bauen lassen, weil es marode war,» berichtet Kurt Meier, Projektleiter Verteilnetz bei BKW Power Grid. Weiter sanierte man die Mauern, um zukünftig Wassereinbrüche zu vermeiden, und strich die Gebäudehülle neu an. Insbesondere das Malen der Aussenfassade durch ein externes Malergeschäft hatte es in sich. Um die ursprünglichen Kalkfarben im korrekten Farbton zu verwenden, analysierte ein Historiker die Originalfarben akribisch genau und liess diese entsprechend mischen.

Als letzter Projektschritt wird nun die Trafostation im Auftrag der Denkmalpflege im Grundbuch eingetragen. Und BKW Power Grid erhält für die aufwendige Sanierung der Aussenhülle einen kleinen Beitrag an die Renovierung.

Trafostation
Die Trafostation erstrahlt im Originalfarbton.

Stromnetz

Stromnetz

Wir stellen Ihnen das Stromnetz der BKW vor.