Die Herausforderung für die Zukunft ist es, ein stabiles Gleichgewicht zwischen der klimaneutralen Nutzung der verfügbaren Ressourcen und dem Bedarf von Wirtschaft und Gesellschaft zu erreichen. Dabei spielen ganzheitliche Konzepte und Technologie eine zentrale Rolle in der Lösungsfindung.
Kombination ganzheitlicher Ansätze als Basis
Aktuell gibt es eine Vielzahl von Lösungen, die es erlauben, die Herausforderung zu meistern. Ziel ist die Reduzierung der CO2-Emissionen und Verbesserung der Ressourcennutzung unter Berücksichtigung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Umfelds. Konkret stehen Themen wie die wirtschaftliche und zuverlässige Versorgung mit erneuerbaren Energien, klimaneutrales und zirkuläres Bauen und Betreiben, Wiederherstellen der Ökosysteme sowie die Einbindung in das soziale Umfeld im Zentrum. Die Kunst besteht darin, die unterschiedlichen Lösungen so zu kombinieren, dass sie ein sinnvolles Ganzes ergeben.
Im BKW Engineering Innovation Center, in dem die vielfältigen Erfahrungen von beratenden Ingenieuren, Architekten und Planern in den Bereichen Architektur, Energiewirtschaft, Elektrotechnik, Versorgungstechnik und Anlagenbau zusammenfliessen, können sich Kunden die Potenziale aufzeigen lassen. Im Zentrum steht dabei die Entwicklung von Gesamtkonzeptionen und deren Bewertung.
BIM hilft bei der Nachhaltigkeitsbetrachtung
Für nachhaltiges Bauen spielt auch die Digitalisierung eine wichtige Rolle. Dafür bildet Building Information Modeling (BIM) als digitales Planungsinstrument die Grundlage. Im BIM+ Competence Center von BKW Engineering werden die Kunden über die Möglichkeiten des digitalen Planens, Bauens und Betreibens informiert.
Die BIM-Methode ermöglicht über die Planung hinaus, Daten zum digitalen Bauen und Betreiben weiterzuverwenden und weiterzuentwickeln. BIM hilft dabei, die Komplexität von Bauprojekten zu fassen und diese dank fundierter Entscheidungen nachhaltiger zu gestalten. Spätestens seit der Abstimmung über das CO2-Gesetz – es wurde vom Schweizer Stimmvolk im Juni 2021 abgelehnt – ist der Einfluss der Bau- und Immobilienbranche auf die Umwelt ins Bewusstsein der Gesellschaft gerückt.
Beim Einsatz von BIM und bei der digitalen Planung wird nicht mehr mit zwei- oder dreidimensionalen Plänen oder Modellen gearbeitet, sondern mit Datenbanken. «Wenn diese strukturiert und einheitlich aufgebaut werden, kann man daraus automatisiert Informationen ableiten», sagt Reto Grolimund, Leiter des BIM+ Competence Center. Zum Beispiel lasse sich schon in einer frühen Planungsphase der CO2-Fussabdruck eines Gebäudes beim Bau sowie im Betrieb bestimmen und auch der künftige Energieverbrauch schätzen. «Per Knopfdruck kann man dann berechnen, wie viel graue Energie in CO2-Äquivalenten in einem geplanten Gebäude anfallen wird.» So können verschiedene Varianten am Bildschirm geprüft, simuliert und kostenmässig berechnet werden, sodass mit wenig Aufwand möglichst viel CO2 eingespart wird. Auch Überlegungen zum Rückbau einer Liegenschaft können mit BIM bereits in der Planung berücksichtigt werden. Für die Bauherrschaft kann so sichergestellt werden, dass neue Gebäude tatsächlich einen Beitrag zu einer lebenswerten Zukunft leisten.
3D-Druck als Verfahren der Zukunft?
Das 3D-Druckverfahren könnte ein weiteres Instrument für nachhaltiges Bauen werden. Es besteht eine gute Chance, dass ein Haus, bei dem dieses Verfahren in Zukunft eingesetzt wird, weniger Beton benötigt, als dies bei herkömmlichen Verfahren der Fall ist. Um dem 3D-Druck und der robotischen Fertigung von Bauteilen zum Durchbruch zu verhelfen, können digitale Planungsmethoden in der Baubranche entlang der ganzen Wertschöpfungskette zum Standard erhoben werden. «Denn für den Druck könnten die Informationen zukünftig vom 3D-Modell des digitalen Zwillings eines Gebäudes bezogen werden», erklärt Reto Grolimund.
Bis dahin aber wird sich in der Baubranche noch einiges verändern: Planerinnen und Planer müssen neue Designs und Formen entwickeln und viel früher auf die Bedürfnisse auf den Baustellen eingehen. Die Baumeister wiederum sollten bereit sein, sich von den Papierplänen zu lösen und Kompetenzen aufzubauen, damit sie mit 3D- Informationen auf der Baustelle arbeiten können – mit Tablets, Smartphones und in Zukunft wohl auch mit Mixed-Reality-Brillen. «Doch auf dem Bau herrscht eine hohe Komplexität: Es gibt immer viele Beteiligte, und von Projekt zu Projekt verändern sich diese. Das verlangsamt die Marktdurchdringung vieler Innovationen», sagt Reto Grolimund.
Zuverlässig wie ein Uhrwerk
In einem fertiggestellten Gebäude ist es unabdingbar, dass die technischen Anlagen wie ein Uhrwerk ineinandergreifen. Ist die moderne Gebäudetechnik aber perfekt aufeinander abgestimmt, resultieren daraus eine hohe Funktionalität und ein grosser Komfort für die Nutzerinnen und Nutzer. Darüber hinaus werden Nachhaltigkeit und ein energieeffizienter sowie wirtschaftlicher Betrieb eines Gebäudes erreicht. Um diese Prozesse zu optimieren, eignet sich ein BIM-Modell ebenfalls. «Bei der Planung der Gebäudetechnik, aber auch bei der Instandhaltung und Dokumentation kann BIM Unterstützung leisten», ergänzt Reto Grolimund.
Die Expertinnen und Experten von BKW Engineering unterstützen und beraten die Kundschaft bei Um- und Neubauten oder Sanierungen vom ersten Kontakt bis zur Wartung einer Liegenschaft im laufenden Betrieb – interdisziplinär und herstellerunabhängig. Sie können sich dabei auf Erfahrungen aus unzähligen Projekten und auf fundiertes Wissen abstützen. Ausserdem setzen sie stets die neuesten Technologien ein. Gerade auf diesem Gebiet geschieht derzeit viel: nicht nur in der Forschung, sondern auch bei der Entwicklung weiterer digital unterstützter Fertigungsmethoden.