Am Morgen bleibt es lange dunkel, und am Abend, beim Verlassen des Arbeitsplatzes, ist es auch schon finster. Viele Menschen frustriert die Winterzeit. Es gibt jedoch Leute, die im Winter aufblühen, zum Beispiel Bruno Crivelli. Das überrascht nicht. Der gelernte Innenarchitekt ist Leiter des Geschäftsbereichs Licht der enerpeak ag: «Der Winter bietet mehr Möglichkeiten, um mit atmosphärischem Licht zu spielen und es bewusst zu inszenieren», sagt Crivelli. Wir haben den Lichtplaner der Firma enerpeak ag aus dem Netzwerk von BKW Engineering nach Tipps und Tricks gefragt, um das eigene Zuhause richtig zu beleuchten.

Wie beleuchte ich meine vier Wände effizient und ökologisch?

Christbaum
Photo: stock.adobe.com / Christian Schwier

Am besten vollumfänglich mit LED. Dabei ist darauf zu achten, dass die Leuchtmittel dimmbar sind. Mit gedimmter Beleuchtung sparen wir zusätzlich Energie und erhöhen die Lebensdauer der Leuchten. Die alten Wattangaben nützen heute nur noch bedingt etwas, sie geben uns einen Anhaltspunkt zur Helligkeit. In der «Glühbirnen-Zeit» war es einfacher: Ich habe es gerne hell, also kaufe ich mir eine 100-Watt-Birne. Heute spricht man von Lumen pro Watt. Dieser Wert gibt die Lichtausbeute an, also wie viel Licht die Birne für die verbrauchte Energie erzeugt. Je mehr Lumen pro Watt, desto besser. Und je höher dieser Wert ist, desto sparsamer ist die entsprechende Lampe im Betrieb. Drei Beispiele: eine 40-Watt-Glühbirne entspricht etwa 400 Lumen, eine 100-Watt-Glühbirne etwa 1340 Lumen und eine Kerze etwa 12 Lumen.

Wie kann ich die Beleuchtung mit einfachen Kniffs zu Hause optimieren und Gemütlichkeit schaffen?

Probieren geht über Studieren. Ich empfehle, mit Akzent- und Effektbeleuchtung zu arbeiten, zum Beispiel mit indirektem Licht oder als Effekt ein Exponat besonders in Szene zu setzen. In unseren Breitengraden gilt: je wärmer, desto gemütlicher. Kerzenlicht ist für viele der Inbegriff von Gemütlichkeit. Es ist in der Farbtemperatur-Skala bei etwa 2200 Kelvin angesiedelt.

Bruno Crivelli
Bruno Crivelli, Leiter des Geschäftsbereichs Licht der enerpeak ag

Die neuen LED-Filament-Leuchtmittel im Retro-Stil können dieses Licht mit rund 2400 Kelvin annähernd erreichen. Wieso also nicht sichtbare Birnen in einer Ecke der Wohnung bewusst inszenieren? Dies erzeugt ein ganz anderes Raumgefühl. Ein anderer Tipp: Kaufen Sie intelligente Leuchtmittel, die per App steuerbar sind.

Stichwort Lichtverschmutzung. Ist weniger manchmal mehr – gerade in der Weihnachtszeit?

Weniger ist tatsächlich mehr. Allerdings hat gerade die Weihnachtsbeleuchtung auch einen emotionalen Wert. Ansonsten empfehle ich zum Beispiel eine Schaltuhr. Bei der Aussenbeleuchtung ist eine Glaskugel als Leuchte, bestückt mit einer Lampe, nicht optimal. Die Lampe gibt das Licht in alle Richtungen ab und stört die Umwelt. Hier ist «gerichtetes Licht» angesagt, am besten verbunden mit einem Bewegungsmelder.

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