Die Bedeutung von Elektroinstallationen für die Energieeffizienz, besonders in den Bergen, rückt immer stärker in den Fokus der Öffentlichkeit. Wie kann man gerade in den Alpen das Leben ressourcenschonender gestalten?
Die weltbekannte Monte Rosa Hütte in den Schweizer Alpen ist ein Paradebeispiel für Fortschritt und Innovation im Bereich der ressourcenschonenden Energieversorgung und -nutzung. Die Werner Electro AG hat sich der Herausforderung gestellt und zeigt eindrucksvoll, wie moderne Elektroinstallationen zu einer energieeffizienteren Zukunft beitragen können.
Von der alpinen Herausforderung zur ökologischen Vorzeigeinstallation
Die Installation und Wartung der Elektroanlagen in der Monte Rosa Hütte verdeutlichen, wie technisches Know-how und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen. Thomas Juche arbeitet seit 17 Jahren bei der Werner Electro AG und erklärt im Interview, wie seine Arbeit die Monte Rosa Hütte ökologisch nachhaltiger gestaltet und welche Rolle die natürliche Umgebung dabei spielt.
Im Interview mit Thomas Juche, Elektroinstallateur
Thomas, du durftest am Projekt Monte Rosa Hütte mitwirken. Welche Installationen wurden im Hinblick auf eine verbesserte Energiebilanz der Hütte ausgeführt?
Für das Projekt wurden verschiedene Installationen durchgeführt, um die Energiebilanz der Hütte zu verbessern. Wir haben beispielsweise die gesamte Elektroinstallation in der Hütte vorgenommen, damit der Strom aus der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach energieeffizient eingesetzt wird. Die Stromversorgung der Hütte wird mit einer Photovoltaik-Anlage mit Litium-Ionen Batterien und einem mit Diesel betriebenen Blockheizkraftwerk sichergestellt. Damit wird ein Autarkiegrad von ungefähr 80 Prozent erreicht.
Der Energieverbrauch wird über eine intelligente Gebäudeautomation gesteuert. Das Gletscherwasser wird in einer Kaverne gespeichert und in die Hütte eingespiesen. Zudem verfügt die Hütte über eine eigene Abwasserkläranlage. Das Grauwasser wird für die Toilettenspülung wiederverwendet.
Wie habt ihr sichergestellt, dass der Lebensraum der Alpen und die Touristen der Hütte nicht gestört werden?
Der Neubau wurde mit Holzelementen errichtet, die zum Grossteil im Talgrund vorfabriziert wurden. Somit konnte das relativ kurze Zeitfenster im Sommer optimal genutzt werden. Während der Installationsarbeiten haben wir besonders darauf geachtet, den Tourismus und das Wandergebiet nicht zu beeinträchtigen. Da die alte Monte Rosa Hütte noch in Betrieb war, wurde die neue Hütte einige Meter weiter entfernt gebaut. Damit die Technik auf dem neuesten Stand bleibt, gab es nach dem Neubau weitere Ausbauten und Erneuerungen. Diese fanden ausserhalb der touristischen Saison statt, also Ende Winter.
War das nicht eine besondere Herausforderung?
Oh ja, das war es definitiv. Die winterlichen Bedingungen haben uns vor einige Herausforderungen gestellt. Wir mussten immer wieder mit Neuschnee kämpfen, der unsere zuvor erstellten Wege zudeckte. Einmal sind wir sogar im tiefen Schnee stecken geblieben und mussten uns mühsam 200 bis 300 Meter vorankämpfen. Aber wir haben das Beste daraus gemacht und die Natur mit Humor genommen.
Was trägt der Beruf des Elektroinstallateurs konkret dazu bei, dass Gebäude und damit Lebensräume ökologisch nachhaltiger werden?
Als Elektroinstallateure gehen wir auf die Wünsche unserer Kundschaft ein und schlagen umweltfreundliche Installationen vor, wie smarte Beleuchtungssysteme und Gebäudeautomation. So können Gebäude effizienter genutzt und der Energieverbrauch reduziert werden.
Welche erneuerbaren Energien sind im Berufsumfeld des Elektroinstallateurs besonders wichtig?
Vor allem Photovoltaik-Anlagen sind wichtige erneuerbare Energiequellen im Berufsfeld des Elektroinstallateurs. Mit Förderungen von Kantonen und staatlicher Seite gewinnen sie immer mehr an Bedeutung, vor allem bei Neubauten. Aber auch Wärmepumpen, insbesondere in Gebieten wie Zermatt, spielen eine grosse Rolle bei der Nutzung erneuerbarer Energien.