Leistungen
Geotechnische Begleitung Verfügbarkeitsmodell sechs-streifiger Ausbau der Bundesautobahn A6.
- Ausbau von 4 auf 6 Fahrstreifen bei laufendem Betrieb auf einer Gesamtlänge von 25,5 Kilometer
- Insgesamt 200 Erkundungsbohrungen
- Geotechnische Gutachten für die Errichtung von insgesamt 80 neuen Bauwerken (Unter- / Überführungen, Brücken, Lärmschutzwände, Regenrückhaltebecken, Durchlässe)
Facts & Figures
- Unternehmen
IFB Eigenschenk GmbH
- Fertigstellung
2022
- Kompetenzbereich
Bodenmechanik + Geotechnik
- Bauart
Neubau, Ausbau
- Gebäudeart
Straßenbau
- ausgeführte Arbeiten
Baugrunderkundungen, Laboruntersuchungen, Erstellung geotechnischer Gutachten
- Bauherr
Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch die ViA6West GmbH & Co. KG
- Auftraggeber
Arbeitsgemeinschaft Verfügbarkeitsmodell A 6, Hochtief Infrastructure – Johann Bunte
- Geamtinvestition
600 Millionen EUR
Projektbeschreibung
Das Verfügbarkeitsmodell ist eine Variante der öffentlich-privaten Partnerschaft ÖPP. Es handelt sich dabei um eine vertraglich geregelte Zusammenarbeit zwischen der öffentlichen Hand und Unternehmen der Privatwirtschaft. Dabei übernimmt der Auftragnehmer über einen langfristigen Zeitraum Planungs-, Bau-, Betriebsdienst- und Erhaltungsleistungen.
Die ViA6West baut die Bundesautobahn A6 auf einer Länge von 25,5 Kilometern bei laufendem Verkehr auf sechs Fahrstreifen aus und errichtet unter anderem die 1,3 Kilometer lange Neckartalbrücke zwischen Heilbronn und Neckarsulm. Daneben werden 36 weitere Brücken entlang der Strecke errichtet und unter anderem Lärmschutzwände auf einer Länge von 13 Kilometern neu gebaut. Vier bereits bestehende Rastanlagen werden ausgebaut. Um die bebauten Flächen zu kompensieren, werden durch den Betreiber diverse Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen geplant.
IFB Eigenschenk entwickelte ein passendes Erkundungskonzept für 200 Erkundungsbohrungen, die Aufschluss über die anstehenden Untergrundverhältnisse geben sollten. Die Grundlagenermittlung erfolgte gemäß HOAI.
Im Anschluss wurden die Erkundungsbohrungen durch IFB Eigenschenk an Subunternehmer vergeben und überwacht sowie auch mit eigenem Personal und Equipment durchgeführt. Zusammenfassend wurden geotechnische Entwurfsgutachten erarbeitet, die gleichermaßen die Ergebnisse der bodenmechanischen Laboruntersuchungen als auch konkrete Angaben für die Bemessung der Gründungselemente und der Baugrubensicherung enthalten – einschließlich der erforderlichen geotechnischen Standsicherheits- und GebrauchstaugIichkeitsnachweise.
Die größte Herausforderung im Rahmen des Ausbaus war bereits zu Beginn des Projekts klar: Der Neubau des Neckartalüberganges. Dieser besteht aus der ca. 820 Meter langen Vorlandbrücke und der ca. 500 Meter langen Neckarbrücke und wurde im Taktschiebeverfahren hergestellt. Die Neckarbrücke wurde ebenfalls mit zwei nebeneinanderliegenden Teilbauwerken geplant, genauer wurden fünf Felder mit Stützweiten zwischen 79 und 131 Metern vorgesehen. Die bestehende Autobahnachse bleibt erhalten, der Ersatzneubau wird an der Stelle der bestehenden Brücke errichtet.
Die bestehende Brücke aus dem Jahr 1968 bestand hingegen aus einem einzigen Bauwerk und wurde durch das hohe Verkehrsaufkommen aufgrund seiner Bauweise erheblich belastet. 2.000 Tonnen Stahl auf knapp 1.333 Meter Länge – Damit ist die Neckartalbrücke die längste Autobahnbrücke in Baden-Württemberg.
Für die planerische Umsetzung der Gründungsmaßnahmen bei diesem Bauwerk wurde IFB Eigenschenk ebenfalls mit der Erstellung der geotechnischen Entwurfsberichte beauftragt. Im geotechnischen Entwurfsbericht werden Ergebnisse von geotechnischen Standsicherheits- und Gebrauchstauglichkeitsnachweisen dokumentiert. Im vorliegenden Fall konnte bei der Erstellung der Entwurfsberichte auf vorhandene ältere Aufschlüsse und geotechnische Untersuchungsberichte zurückgegriffen werden. Zusätzlich wurden ergänzende Felderkundungen und Laborversuche notwendig. Auch diese wurden von IFB Eigenschenk ausgeführt und fachtechnisch begleitet.
Der Großteil der Erkundungen und Gutachten wurde durchgeführt bzw. bearbeitet, nachdem bereits der Baubeginn erfolgt war. Die Fertigstellung der Gutachten, die Abstimmung mit den Tragwerksplanern und der ausführenden Firma sowie der Prüflauf erfolgte oft gleichzeitig und nachdem bereits mit der Herstellung mancher Einzelbauwerke begonnen worden war.