Leistungen

  • Vollständige geotechnische Begleitung und Beratung der Basisabdichtung sowie Oberflächenabdichtung als akkreditierte Inspektionsstelle nach DIN EN ISO 17020
  • Baugrunduntersuchungen als Planungsgrundlage für die Erweiterung und Rekultivierung
  • Gleit- und Standsicherheitsnachweise für die einzelnen Deponieabschnitte
  • Eignungsprüfungen und geotechnische Fremdprüfung der einzubauenden Materialien
  • Schallgutachten zur Bewertung der Immissionen an der nachbarschaftlichen Bebauung 

Facts & Figures

Unternehmen

IFB Eigenschenk GmbH

Fertigstellung

2020

Kompetenzbereich

Bodenmechanik + Geotechnik, Gutachten + Prüfungen

Bauart

Erweiterung, Sanierung, Rekultivierung

Gebäudeart

Deponien

Ausgeführte Arbeiten

Eignungsprüfungen, Fremdüberwachung, Standsicherheitsnachweise, Baugrunduntersuchung, Schallgutachten, geotechnische Betreuung

Bauherr

AWG Donau Wald mbH

Projektbeschreibung

Kein Abfall gelangt unkontrolliert auf die Deponie Außernzell. Im Rahmen der Eingangskontrolle wird geprüft, ob die angelieferten Abfälle mit der angegebenen Deklaration und Genehmigung übereinstimmen. Entsprechend den Vorgaben der Deponieverordnung werden Proben entnommen und analysiert. Der Deponiekörper wird schichtweise mit nicht brennbaren Abfällen verfüllt und mit Hilfe von Spezialmaschinen eingebaut. Der «Einbau» der Abfälle erfolgt in vorgegebenen Rasterflächen und wird dokumentiert. Seit 2001 werden auf der so genannten Inertdeponie nur noch nicht brennbare mineralische Abfälle abgelagert.

Zum Schutz des Untergrundes und des Grundwassers wurde der Erweiterungsbereich des Areals mit einem aufwendigen Basis-Sicherungssystem entsprechend dem neuesten Stand der Deponietechnik ausgebaut. Die Basisabdichtung setzt sich von unten nach oben aus einer Trag- und Ausgleichsschicht mit Drainagewirkung, einer ein Meter mächtigen mineralischen Dichtung, einer 2,5 Millimeter bauartgeprüften Kunststoffdichtungsbahn sowie einem Sickerwassererfassungssystem zusammen.

Um das Eindringen von Regenwasser in den Müllkörper im verfüllten Deponiebereich zu verhindern und so den Sickerwasseranfall möglichst gering zu halten, wurde auf dem Deponat eine Oberflächenabdichtung nach den Vorgaben der Deponieverordnung aufgebaut. Über einer 1,5 Meter dicken Ausgleichs- und Gasdrainschicht wurde eine Bentonitmatte als mineralisches Dichtungselement und eine 2,5 Millimeter dicke verschweißte Kunststoffdichtungsbahn eingebaut. Diese Maßnahmen wurden auf einer Fläche von rund 16 Hektar (BA 1, 2, 6, 9 und 10) sowie ca. 2,3 Hektar (BA 10/11) umgesetzt und durch die zuständige Regierungsbehörde genehmigt. Eindringendes Niederschlagswasser auf den nicht abgedichteten Einbauflächen der Deponie verlässt den Deponiekörper als schadstoffangereichertes Sickerwasser und wird der bestehenden Kläranlage zugeführt. Vor der Oberflächenabdichtung fielen noch bis zu 76.000 m³ Sickerwasser zur Reinigung an. Durch die Maßnahmen (2009 bis 2013) zur Oberflächenabdichtung konnte der Sickerwasseranfall auf ein Niveau von etwa 20.000 m³ pro Jahr deutlich reduziert werden. Weiterhin wurde auch eine Sickerwasserreinfiltrierung installiert, wodurch das Sickerwasser im Kreislauf gefördert wird und für die Aufrechterhaltung der Abbauprozesse im Deponiekörper zur Verfügung steht.

Die Erdarbeiten auf der Deponie wurden über mehrere Jahre hinweg durch IFB Eigenschenk fachgutachterlich begleitet. Dazu gehören Baugrunduntersuchungen (Felderkundungen), Gleit- und Standsicherheitsnachweise im Bereich der Basisabdichtung, Oberflächenabdichtung und Rekultivierungsschichten sowie im Bereich der PV-Anlage. Zudem wurden erdstatische Berechnungen für die Vordimensionierung von Verbausystemen erforderlich.

Es wurden Eignungsprüfungen für verschiedene einzubauende Materialien und Kontrollprüfungen im Bereich des Erdplanums und auf den verschiedenen geotechnischen Funktionsschichten durchgeführt. Zusätzlich wurde ein Schallgutachten erstellt, um die immissionstechnischen Auswirkungen der Baumaßnahme auf die nachbarschaftliche Wohnbebauung zu dokumentieren.

Auf dem Dach der Sickerwasserinfiltrationsanlage konnte eine Aussichtsterrasse installiert werden, die Besuchergruppen zur Verfügung steht. Einerseits kann von dieser Position die gesamte Anlage in Augenschein genommen werden, andererseits bietet der nun höchste Punkt der Gemeinde Außernzell einen wunderbaren Ausblick auf den Bayerischen Wald und bei entsprechender Fernsicht auch auf die Alpen.

Außernzell ist einer der größten Deponiestandorte in Bayern. Seit der Inbetriebnahme wurden die deponietechnischen Sicherungsmaßnahmen entsprechend der ständig weiterentwickelten Umweltgesetzgebung laufend verbessert. Die Deponie verfolgt damit eine moderne, zukunftsweisende Abfallwirtschaft, die den regionalen Anforderungen der Privat- und Gewerbekunden gerecht wird.

Impressionen