Mit regelbaren Ortsnetztransformatoren (rONT) kann das Übersetzungsverhältnis, mit welchem die elektrische Spannung beim Übergang zwischen Mittelspannungsnetz und Niederspannungsnetz transformiert wird, während des Betriebs geändert werden. So ist beispielsweise eine verstärkte Einspeisung von Solarstrom in das bereits bestehenden Niederspannungsnetz möglich, ohne dass die Spannung bei den Kundinnen dadurch unzulässig ansteigt und ihre Haushaltsgeräte oder jene der Nachbarn beschädigt.

Nach Berechnungen der BKW können rONT den Ausausbaubedarf der Niederspannungsnetze je nach (Erzeugungs- und Verbrauchs-) Szenario sowie Netztopologie im entsprechenden Gebiet um 5 % bis in Einzelfällen maximal 50 % reduzieren. Dabei verhält sich die Kostenersparnis durch den Einsatz von rONT gegenläufig zur Erzeugungs- und Verbrauchsleistung; d. h. je höher Erzeugung und Verbrauch sind, desto geringer sind die möglichen Einsparungen durch rONT.

rONT können Spannungsprobleme nur in einem beschränkten Bereich bzw. Spannungsband beheben. Wenn die Spannungsschwankungen zu gross werden und den maximal möglichen Regelbereich des rONT überschreiten, kann dies ein rONT nicht ausgleichen. In diesem Fall muss das Netz konventionell verstärkt werden.

Bei starkem Anstieg von Erzeugung und Verbrauch werden jedoch nicht nur die Spannungsgrenzwerte bei den Kundinnen überschritten, sondern auch Leitungen und Transformatoren im Verteilnetz überlastet. Beide Überschreitungen können mit rONT nicht gelöst werden, weshalb die Leitungen und Transformatoren konventionell verstärkt werden müssen.

Die auf echten Netzdaten und -topologien basierenden Simulationen der BKW berechnen eine deutlich geringere Wirkung von intelligenten Betriebsmitteln wie regelbaren Ortsnetztransformatoren (rONT) im Niederspannungsnetz. Entgegen der Verteilnetzstudie des BFE lassen sich die Netzausbaukosten lediglich um 5 % (in Einzelfällen bis maximal 50 %) reduzieren. Auch mit dem Einsatz von rONT besteht somit ein erheblicher Netzausbaubedarf in der Niederspannung.

Die in der Verteilnetzstudie des BFE verwendete Methodik eines homogenen synthetischen Netzes überschätzt das Potential von rONT systematisch. Ein rONT wirkt gleichmässig auf das ganze Niederspannungsnetz, in dem er eingesetzt wird. Aus diesem Grund wird das Einsparungspotential bei homogenen Netzen im Vergleich zu realen Netzen erheblich überschätzt.