Als wir an einem sonnigen Tag die Baustelle in Marly besichtigen, laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Unzählige Handwerker und Monteure arbeiten am Innenausbau der Gebäude und im provisorischen Bauleitungsbüro mit Blick auf die Baustelle und das Innovation Center Marly (MIC) sitzen Architekten und Ingenieure am Computer.
Auf der rund 13.5 Hektaren grossen Fläche in der Gemeinde Marly bei Freiburg entsteht auf dem einstigen Industrieareal ein Vorzeige-Ökoquartier. Wo heute fleissig gebaut wird, rauchten einst die Industriekamine: Das Areal wurde von 1960 bis 1996 vom ehemaligen Pharmaunternehmen Ciba Geigy genutzt und beherbergte bis 2013 die Produktion des bekannten Ilford-Fotopapiers. Im Jahr 2014 übernahm die Marly Innovation Center GmbH den Standort und eröffnete einen der grössten Technikparks der Schweiz. Gleich nebenan entsteht nun das neue Quartier, das höchste ökologische Ansprüche erfüllt und dank einer neuen Buslinie direkt an den Bahnhof Freiburg angebunden ist.
Präzise Planung und viel Koordination
Die Arbeiten haben im Jahr 2019 begonnen und werden noch einige Zeit andauern. Das ehrgeizige Ziel: Miet- und Eigentumswohnungen für rund 2’500 Bewohnerinnen und Bewohner, attraktive Grün- und Freizeitflächen und moderne Gewerberäume. In der ersten Bauetappe von 2019 bis 2022, an der die Raboud Energie und die WAB Technique aus dem Netzwerk der BKW Building Solutions beteiligt sind, entstehen vier Siedlungen mit insgesamt 14 Gebäuden, 361 Wohnungen und rund 5000 Quadratmetern Gewerbefläche. Dazu kommt ein öffentliches Hallenbad, das im Sommer 2022 fertiggestellt wird. «Dass wir an diesem Grossprojekt mitarbeiten dürfen, haben wir ganz klar der Gruppe zu verdanken», sagt Damjan Apostolov, Projektleiter Lüftung von WAB Technique.
Sein Kollege Patrick Raboud, der für den Bereich Heizung verantwortlich ist, ergänzt: «Ein Projekt dieser Grössenordnung erfordert Sicherheiten und Garantien, die wir ohne die BKW Building Solutions im Rücken nicht bieten könnten.» Für beide Unternehmen ist es das umfangreichste Bauprojekt, an dem sie je beteiligt waren. «Die Arbeiten erfordern eine präzise Planung und viel Koordination», sagt Francisco Campos, Projektleiter bei Raboud Energie. «Wir müssen uns gut organisieren, damit auch für unsere übrigen Baustellen stets genügend Mitarbeitende zur Verfügung stehen.» Die beiden Unternehmen arbeiten eng zusammen: Sie sorgen dafür, dass möglichst dieselben Materialien verwendet werden, und stimmen sich eng ab, da die Bauzeiten kurz und sie oft zur gleichen Zeit am gleichen Ort tätig sind.
Strengste Vorgaben für Material, Abfall und Transport
Das Projekt «Ancienne Papeterie» ist nicht nur wegen seiner Grössenordnung einzigartig, sondern ist auch das erste in der ganzen Westschweiz, welches das Label «SEED – Next Generation Living» trägt. Die Zertifizierung wurde vom Schweizerischen Verein für nachhaltige Quartiere entwickelt und setzt nicht nur an Technik und Materialien hohe Anforderungen, sondern auch an Aspekte wie Abfall und Transport. Für das Lüftungsteam heisst dies beispielsweise, dass statt Kunststoff Stahl und statt Silikon ein ökologischer Kitt verwendet wird. Bei der Anlieferung des Materials soll zudem so wenig Abfall wie möglich entstehen und die Transportwege müssen kurz und effizient sein – auch bei der Anreise des Personals. Und wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg: «Wir haben mit unseren Lieferanten zum Beispiel eine umweltfreundliche Verpackungslösung einzig mit Paletten und Karton gefunden», so Patrick Raboud. Er ist überzeugt, dass die strengen Regeln in einigen Jahren Standard sein werden.
Expertennetzwerk
Mit über 50 Gesellschaften bietet die BKW Building Solutions vielseitige Dienstleistungen in den Bereichen Gebäudetechnik, Automation sowie IT aus einer Hand.
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