Das macht Telemedizin in der Schweiz abhörsicher

Telemedizin bringt Spitzenmedizin überallhin. MyHealthcare spielt dabei eine Schlüsselrolle. Die Videokonferenz-Lösung von ActVisual, einem Unternehmen der BKW Building Solutions, vernetzt alle für einen Fall relevanten Gesundheitsspezialisten – untereinander und mit Patienten. Der Datenschutz ist auf höchster Stufe gewährleistet.

Die Statistik lässt keinen Raum für Missverständnisse: Durchschnittlich alle 30 Minuten erleidet in der Schweiz jemand einen Schlaganfall. Bei der Notfallversorgung gilt: Jede Minute zählt!

Die Telemedizin von MyHealthcare trägt in solchen Fällen entscheidend zu einer hoch qualifizierten Diagnose und Behandlung bei. Gerade für Menschen, die in Regionen leben, in denen es nur wenige und kleine Spitäler gibt, die keine neurologische Abteilung besitzen.

Denn die von MyMeeting und ActVisual entwickelte und betriebene Cloud-Lösung für Videokonferenzen ermöglicht es, dass sich medizinische Fachpersonen virtuell zusammenschalten können, um Patientenfälle zu besprechen. Sicher, schnell und interdisziplinär – schweiz- und bei Bedarf auch weltweit. Dank rollbaren mobilen Videokonferenz-Einheiten – Stroke Units genannt – können ferne Spezialistinnen und Spezialisten digital sogar bis an die Notfallkoje oder das Krankenbett gelangen, um Patienten zu begutachten und sie zu befragen.

«So wird wertvolle Zeit gewonnen», sagt Daniel Burkart, Gründer und CEO von MyMeeting und ActVisual, die seit letztem Jahr zum Netzwerk der BKW gehören. Er betont: «Vorher mussten sich ganze Ärzteteams persönlich treffen, um komplexe Fälle zu besprechen. Ein extremer Aufwand, gerade für eine Berufsgruppe, die eh schon wenig Zeit hat.»

Rollbare Videokonferenz-Einheit in einem Spitalzimmer
Dank solcher mobilen Videokonferenz-Einheiten, auch Stroke Units genannt, gelingt der Austausch mit Patientinnen und Patienten selbst über grosse Distanzen.

So funktionierts

Herzstück der virtuellen Kommunikationsmethode sind die sogenannten Rapporträume. «Diese sind mit hochauflösenden Kameras, Deckenmikrofonen und zahlreichen Bildschirmen ausgestattet, auf denen jede Person das sieht, was sie zum Arbeiten braucht. Und jede Person kann mit der Gegenseite kommunizieren.» Neben einer klare Ton- sei auch eine detaillierte Bildübertragung entscheidend. «Schliesslich werden neben MRI-Bildern auch Mikroskopaufnahmen besprochen», so Burkart. Möchte sich jemand via PC, Tablet oder Smartphone einwählen, wird auch das unterstützt. Damit die Bedienung einfach bleibt, ist eine spezielle Software entwickelt worden.

Bei der Sicherheit gelten höchste Standards. «Es ist gesetzlich festgelegt, dass sensible Daten wie Patienteninformationen sicher übertragen werden müssen. Bei MyHealthcare kommt eine hochwertige End-to-end-Verschlüsselung zum Einsatz, sodass keine Dritten zuhören können», erklärt Daniel Burkart. «Bei uns wird alles aus der Schweiz heraus betrieben. Neben der hohen Verschlüsselung gewährleisten wir, dass die Daten in der Schweiz gehostet werden. Das bedeutet grosse Sicherheit und einen hohen Datenschutz.»

U-förmiger Konferenztisch mit Stühlen und grosser Bildschirm an Frontwand
Ein typischer Rapportraum. Von hier aus tauschen sich die Mediziner mit Kolleginnen und Kollegen in anderen Spitälern aus.

Einsatz in Schlaganfallzentren

Überzeugt haben die hohen Sicherheitsstandards und MyHealthcare unter anderem die Kantonsspitäler. Diese setzen den Service und die Stroke Units zum Beispiel bei Online-Sprechstunden sowie in ihren Schlaganfallzentren ein. «Die Telemedizin kommt dann zum Zug, wenn ein Spital weiter als eine Stunde von einer Einrichtung zur Behandlung von Schlaganfällen entfernt ist», erklärt Daniel Burkart. Eine schnelle Lösung, die bei Notfällen den Nachteil von grossen Distanzen wettmacht.

Einsatz beim Tumorboard

Auch das Swiss Sarcoma Network – ein Netz von Fachleuten, die auf seltene Krebserkrankungen spezialisiert sind – setzt auf MyHealthcare. Zum Beispiel für das wöchentliche Tumorboard für Knochen- und Weichteiltumoren, das sogenannte SarcomaBoard. An diesem besprechen Expertinnen und Experten aus allen Fachbereichen von mehreren Institutionen aus der ganzen Schweiz die Diagnostik und Therapie konkreter Krankheitsfälle.Einer von ihnen ist Professor Bruno Fuchs, Chefarzt Sarkomchirurgie am Luzerner Kantonsspital und Kantonsspital Winterthur sowie Leiter des SwissSarcomaNetworks. Er erklärt: «Für das Tumorboard sind aktuell 9 Institutionen und bis zu 30 Personen aus verschiedenen Disziplinen angeschlossen. Jede Institution ist eingeladen, mitzumachen und einen Patienten virtuell vorzustellen.»

Mit MyHealthcare würden die Patientinnen und Patienten für die Besprechung am wöchentlichen Tumorboard angemeldet. Da sie zudem regelmässig – ebenfalls digital, beispielsweise via iPad – über ihren Gesundheitszustand Auskunft geben würden, könne die komplette Behandlung über den ganzen Zyklus abgebildet werden, so Fuchs.

Darauf angesprochen, wohin die Entwicklung in der Telemedizin noch gehen werde, sagt er: «Das Ziel der Bestrebungen muss der digitale Daten-Zwilling sein. Der Patient hat dadurch quasi die Datenhoheit und bestimmt, wohin welche Daten in welcher Form gehen. Die Daten werden auf einer interoperablen digitalen Plattform zusammengeführt.»

Mit strukturierten Werten werde es möglich sein, einerseits den Behandlungserfolg vorherzusagen, aber auch einen genauen Überblick über die Gesundheitskosten zu erhalten, die in Abhängigkeit der Qualität der Behandlung eruiert werden können.

Portraitfoto von Professor Bruno Fuchs im Arztkittel
Professor Bruno Fuchs, Chefarzt Sarkomchirurgie am Luzerner Kantonsspital und Kantonsspital Winterthur sowie Leiter des SwissSarcomaNetworks (www.swiss-sarcoma.net), nutzt MyHealthcare für das Tumorboard.

Auch in der Justiz gefragt

Die sichere Videokonferenz-Lösung von MyMeeting und ActVisual spielt aber nicht nur im Medizinbereich eine wichtige Rolle. Sie kommt auch bei grossen Konzernen und Behörden (MyConference) sowie in der Justiz (MyJustice) zum Einsatz. Im letzteren Fall wird beispielsweise zwischen Gerichten, Amtsstuben, Polizeiposten und Gefängnissen kommuniziert. «Dabei geht es beispielsweise um Verhöre unter Einbindung von Dolmetschern, Befragungen durch Staatsanwälte, Einvernahmen per Videokonferenzen, Gerichtsverfahren – etwa wenn ein Zeuge aus dem Ausland zugeschaltet wird», sagt Daniel Burkart. Aber auch ärztliche Konsultationen von Gefängnisinsassen werden so durchgeführt.

Burkart fasst zusammen: «Wir bieten eine Gesamtlösung für den Gesundheits- und Justizbereich. Gewisse Kantone – Aargau und Thurgau beispielsweise – sind bereits komplett angeschlossen.» Auf die Frage, wer sonst noch von MyHealthcare oder MyJustice profitieren könnte, meint er: «Unsere Lösung wäre auch für Bundesämter und das Militär ein grosser Mehrwert.»

Dass MyMeeting und ActVisual seit letztem Jahr zum Netzwerk der BKW gehören, ist für die Kunden dabei ein grosser Vorteil. «Die BKW hat von den Stauseen, Solar- und Windparks her Erfahrung mit sehr sensitiver Infrastruktur.» Zudem habe man Teil eines Unternehmens sein wollen, das breit aufgestellt ist und Swissness und Kontinuität gewährleisten könne. Letzteres zeige die BKW mit ihrer Erfolgsgeschichte, die seit 1898 andauert. Burkart: «Mit dem Schritt ins Netzwerk der BKW können wir einen langfristigen Horizont und Sicherheit gewährleisten.»

Polizist vor Computer. Auf zweitem Bildschirm läuft eine Videokonferenz
Die abhörsichere Videokonferenz-Lösung von MyMeeting und ActVisual kommt auch in der Justiz zur Anwendung – dort unter der Bezeichnung MyJustice.

Expertennetzwerk

Mit über 50 Gesellschaften bietet die BKW Building Solutions vielseitige Dienstleistungen in den Bereichen Gebäudetechnik, Automation sowie IT aus einer Hand.

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