Wer begrüsst einen am BKW-Hauptsitz?

Gerda von Burg und ihr Team sind die Ersten, die man sieht, wenn man die BKW am Viktoriaplatz in Bern besucht. Wieso sie bereits seit 20 Jahren die gute Seele vom Empfang ist, wie sie Kollegen rettet und was ihr schönstes Erlebnis war.

 

 

 

Nicht nur die BKW feiert dieses Jahr ein Jubiläum, sondern auch Gerda von Burg. Sie fing am 18. August 2003, also vor 20 Jahren, bei der BKW an – als Leiterin des Empfangs und der Telefonzentrale am Hauptsitz in Bern. «Die BKW Energie AG ist eine der ganz guten Arbeitgeberinnen auf dem Platz Bern», erklärt die 59-jährige Seeländerin, warum sie sich damals beim Unternehmen beworben hat. «Ausserdem interessierte mich das neue Aufgabengebiet in einer Branche, die ich bis dahin nicht kannte. Vorher war ich als Empfangs- und Teamleiterin bei der Swisscom am Hauptsitz in Worblaufen BE tätig.»

Eingespieltes Team

Inzwischen führt Gerda von Burg ein Team von vier Mitarbeitenden. Im Team zu arbeiten, schätzt sie sehr. «Ich liebe zudem den direkten Kontakt zu Kundinnen und Kunden und die Mehrsprachigkeit. Die Anmeldung und Zuweisung von Besucherinnen und Besuchern findet auf Deutsch, Französisch und Englisch statt.»

Gerda von Burg arbeitet seit 20 Jahren am Empfang und leitet das vierköpfige Team.
Gerda von Burg arbeitet seit 20 Jahren am Empfang und leitet das vierköpfige Team.

Zu den Pflichten des Empfangs gehören neben der Begrüssung der Gäste und der Eingangskontrolle auch die Erstellung von Badges, Mitarbeiterausweisen und Ausweisen für BKW-Events sowie die Leistung von Erster Hilfe oder die Alarmierung von Rettungskräften. «Manchmal geht es aber auch darum, für ein Problem überraschende Lösungen zu finden oder anzubieten.» 

Retterinnen in der Not

Ein konkretes Beispiel: «An einem heissen Sommertag empfing unsere Einkaufsabteilung im Zwei-Stunden-Takt Geschäftspartner. Im Vorfeld kippte sich ein Kollege versehentlich den Kaffee aufs Hemd. Darum musste er sein Sakko immer anbehalten – und das bei 35 Grad!» Weil der Kollege sehr litt, kaufte das Empfangsteam ihm so schnell wie möglich in der Stadt ein Ersatzhemd und erlöste ihn damit. 

Letzte Weihnachten kümmerte sich Gerda von Burg zudem um ein Paar, das völlig verzweifelt die Inkasso-Stelle aufsuchen wollte. «Durch Krankheit und Arbeitslosigkeit waren sie in eine finanzielle Notlage geraten und konnten ihre Stromrechnung nicht zahlen. Die Kolleginnen und Kollegen waren aber noch in der Mittagspause.» 

Um das völlig aufgelöste Pärchen zu beruhigen und die Zeit zu überbrücken, sorgte Gerda von Burg dafür, dass die beiden im BKW-Personalrestaurant essen konnten. «Es gab ein Weihnachtsmenü. Das hat ihnen gutgetan.» 

Präsidentin der Personalvertretung

Der BKW so lange treu geblieben ist die perfekte Gastgeberin nicht nur, weil sie ihren Job interessant und abwechslungsreich findet, sondern auch, weil sie innerhalb der Firma gut vernetzt ist und sich beruflich immer weiterentwickeln konnte. «Dass ich seit vielen Jahren Präsidentin der Personalvertretung bin, hat ebenfalls dazu beigetragen.» 

Auf das schönste Erlebnis am BKW-Empfang angesprochen, meint Gerda von Burg: «2018 haben mein Team und ich den ersten und bislang einzigen BKW-Award gewonnen. Man konnte sich als Team anmelden, und wir wurden gewählt, weil wir jeweils den kurzen Dienstweg nehmen und allen unkompliziert und schnell weiterhelfen.» 

400 Telefongespräche an einem Tag

Am meisten Telefongespräche geführt hat sie, als es wegen eines heftigen Sturms in einem BKW-Versorgungsgebiet zu einem grossen Stromausfall kam. Ausgerechnet an diesem Tag war sie alleine am Empfang. «Ich habe 400 Anrufe entgegengenommen. Am Abend war ich für nichts mehr zu gebrauchen.»

Das Empfangsquartett (von links): Gerda von Burg, Christine Strub, Daniela Wyttenbach und Annika Hert.
Das Empfangsquartett (von links): Gerda von Burg, Christine Strub, Daniela Wyttenbach und Annika Hert.

Und welches war der wichtigste Gast, den sie je begrüssen durfte? «Sie waren und sind alle wichtig! Ich halte mich gerne an den Spruch des britischen Unternehmers John Marks Templeton: It is nice to be important, but it’s more important to be nice.» Zu Deutsch: Es ist nett, wichtig zu sein. Aber wichtiger ist es, nett zu sein.

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