«Es gab in den 1970er-Jahren zwei Familien, die am Viktoriaplatz in Bern im Hauptsitz der BKW wohnten: die des Abwarts und unsere», sagt Corinna Minder (57). Sie ist die Tochter von Rosemarie und Werner Leuenberger, die von 1968 bis 1985 gemeinsam die Kantine der Bernischen Kraftwerke, heute BKW, führten. «Mein Vater war der Küchenchef, meine Mutter machte die Kasse und hatte das Servicepersonal unter sich.»
Familie Minder bewohnte eine Dienstwohnung direkt über der Kantine. «Ich lebte als 2- bis 15-Jährige dort. Die BKW war für mich wie für andere der Pausenplatz.»
Corinna Minder gerät ins Schwärmen, als sie von ihrer Jugend erzählt. «Es war eine sehr schöne Zeit! Der damalige Direktor Hans Dreier hat mir immer geholfen, mein Bäbiwägeli hochzutragen. An ihn habe ich warme Erinnerungen», erinnert sie sich. Auch Rosmarie Loosli, die die Pensions- und Krankenkassenabteilung leitete und zu den ersten Frauen gehörte, die bei der BKW richtig Karriere machten, kannte Corinna Minder persönlich.
Und sie erinnert sich auch noch an einen Vierbeiner: «Die Loge wurde von Schäferhund Hardy bewacht. Er gehörte den Berner Kraftwerken, aber von Freitag bis Sonntag war er jeweils bei uns zu Hause.» In der Mittagspause seien jeweils die Sekretärinnen zum Essen gekommen. «Anschliessend durfte ich mit ihnen spazieren gehen. Meistens ging es zum Kursaal und dann wieder zurück. Hardy durfte auch mitkommen.»
Früher habe es zudem ein Znüniwägeli gegeben. «Ein paar Frauen gingen damit von Büro zu Büro und verkauften den Mitarbeitenden, die keine Zeit hatten, selber etwas zu besorgen, Getränke und Esswaren. Mein Bruder Jörg half manchmal aus, um sein Sackgeld aufzubessern.»
Corinna Minder ihrerseits unterstützte ihren Vater manchmal in der Küche. «Ich habe zum Beispiel die Kasserollen abgewaschen. Er kochte pro Tag etwa 100 bis 150 Mittagessen. Und er hat für Regierungs- und Bundesräte gekocht!»
Als ihr Vater im April 1987 starb, sei die Beerdigung riesig gewesen. «Es kamen sehr viele, die bei ihm in der Kantine gegessen hatten.»
Ihr «Mameli» habe ihren «Päpu» immer tatkräftig in der Kantine unterstützt. «Und sie war auch eine sehr gute Schützin. Und wenn sie am Schiessen der Kraftwerke Oberhasli teilnahm, hat sie jeweils sämtliche Preise abgeräumt.»
Corinna Minder betont: «Ich bin ein BKW Kind. Und mit diesem Artikel ehre ich meine Eltern.» Sie selbst ist allerdings nicht für die BKW tätig. «Ich habe 16 Jahre lang bei der Stadtpolizei Bern gearbeitet. Als unsere Kinder kamen, gab ich den Beruf auf. Mein Mann ist aber nach wie vor Polizist.» Das Paar lebt mit seinen zwei Töchtern, die Anfang zwanzig sind, in Zäziwil BE.
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