Erweiterungsneubau UN Campus der Vereinten Nationen, Bonn

Der bestehende UN Campus wurde um ein Bürohochhaus erweitert, um so den zusätzlichen Raumbedarf der Vereinten Nationen gerecht zu werden. Das 18-geschossige Gebäude wurde nachhaltig konzipiert und setzt mit seiner modernen Optik einen Akzent im Ensemble der traditionsreichen Bauten des Bundesviertels.

Leistungen

Neubau im Ensemble des ehemaligen Bundestagsgeländes mit 18 Obergeschossen und 3 Untergeschossen:

  • Tragwerksplanung in den Leistungsphasen 2-6 gemäß § 51 HOAI
  • Objektplanung Baugrubenverbau
  • Erdbebennachweis

Facts & Figures

Unternehmen

R&P RUFFERT Ingenieurgesellschaft

Fertigstellung

2020

Kompetenzbereich

Architektur + Hochbau

Bauart

Neubau, Sanierung

Gebäudeart

Büro + Verwaltung

Ausgeführte Arbeiten

Objekt- und Tragwerksplanung Baugrube LPH 2-6, Erdbebennachweis

Bauherr

Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung

Projektbeschreibung

Das Sekretariat für UN Klima Rahmenkonventionen (UNFCCC) befindet sich an dem historischen Standort des UN Campus in Bonn in direkter Nachbarschaft zum "Schürmannbau", dem "Langen Eugen" (ehemaliges Bundestags-Abgeordnetenhaus), dem sog. Behnisch Bau und dem ehemaligen, denkmalgeschützten Wasserwerk, in dem ab 1986 vorübergehend der Plenarsaal des Bundestages untergebracht war.

Aufgrund der klimabedingt steigenden Anforderungen wird das UNFCCC mit dem von R&P geplanten Neubau erweitert. Der Auftrag umfasste neben der Planung des Neubaus die Sanierung des denkmalgeschützten Wasserwerks, des Pumpenhauses und eines Wirtschaftsgebäudes. Der Neubau des 18-geschossigen Hochhauses mit drei unterirdischen Geschossen und einer Bruttogeschossfläche von ca. 15.000 m² wurde als Stahlbeton-Massivbau unmittelbar neben dem Rhein in einer wasserdichten Baugrube errichtet. 

Aufgrund der direkten Nachbarschaft zum Rhein und den Anforderungen an einen Hochwasserschutz wurden besonders hohe Anforderungen an die Dichtigkeit gestellt. Um einerseits die Dichtigkeit zu gewährleisten und andererseits dem hohen Wasserdruck Stand zu halten, wurde eine Baugrube mit einem dreifach-rückverankerten überschnittenen Bohrpfahl errichtet, der in einer Tiefe von etwa 20 Meter ab Geländeoberkante in den Tonstein einbindet.

Das Gebäude weist nur einen Erschließungskern auf. Die im Grundriss exzentrische Lage stellte eine besondere Herausforderung in puncto Erdbebensicherung dar. Das Gebäude wurde daher vollständig dreidimensional modelliert, um die Tragwirkungen realitätsnah und wirtschaftlich abzubilden. 

Besonderer Wert wurde auf die Nachhaltigkeit des Gebäudes gelegt. So kam eine besonders ressourcenschonende Stahlbeton-Hohlkörperdecke zum Einsatz, mit der ca. 25 Prozent Betonmasse eingespart werden konnte.

Technisch anspruchsvoll war ebenfalls die Integration verschiedenster Gewerke innerhalb der Decken. So wurden sämtliche Elektroleitungen mit Leerrohren, Sprinklerleitungen, Betonkernaktivierungs-Schlangen sowie die Verdrängungs-Hohlkörper in die Decken eingebaut. Hierzu war eine besonders präzise Planung als sogenannte „Rohbauplanung“, in der alle Gewerke in einen Plansatz koordiniert aufgenommen werden, erforderlich.

Besondere Sicherheitsanforderungen wurden zudem an den Hochwasserschutz und die Auftriebsicherheit gestellt. Bauzeitlich, aber insbesondere auch für den Endzustand, musste sichergestellt werden, dass eine Überflutung des Geländes um ca. 1,5 Meter nicht zu einem Eindringen von Wasser in das Gebäude führt. Hierfür wurden Hochwasserschutzwände mit zum Teil mobilen Elementen geplant.
 

Impressionen