Zwischen 1917 und 1920 baute die BKW das Wasserkraftwerk Mühleberg. Über 1000 Bauarbeiter erschufen das eindrückliche und heute denkmalgeschützte Wehr in der Aare, eingeklemmt zwischen zwei Hügeln. Doch wie soll das ganze Material vom rund 6,5 Kilometer entfernten Bahnhof Gümmenen auf diese abgelegene Baustelle gelangen? Besonders zu Zeiten des Ersten Weltkriegs, während das Benzin knapp und Pferde Mangelware waren?
Innovation war gefragt. Und schon damals bewies die BKW Pioniergeist: Sie beschloss, eine gleislose Bahn zwischen dem Bahnhof Gümmenen und der Kraftwerksbaustelle bei Buttenried einzurichten. Die Strecke begann am Bahnhof an der Bern-Neuenburg-Bahn und führte über Gümmenen, Mühleberg und Buttenried zum Werkplatz Aumatt am Ufer der Aare. Anstelle einer klassischen Bahn setzte die BKW gleislose Oberleitungslastwagen ein – eine Art Trolleybus für schwere Lasten. Für Gleise wären das Terrain und die Neigungen ungünstig.
Unterwegs mit 18 PS
Im Einsatz standen zwei Lastwagen des Herstellers Tribelhorn. Jeder Lastwagen war mit je zwei Strassenbahnmotoren ausgestattet, die je eine Leistung von 18 PS hatten. Bei normalen Transporten verkehrten die Lastwagen einzeln und konnten dreieinhalb bis vier Tonnen transportieren. Bei guten Strassenverhältnissen konnten sie auch noch je einen Drei-Tonnen-Anhänger mitnehmen. Für Schwertransporte wurden beide Lastwagen zusammen mit einem Lastwagen mit Benzinmotor oder einem Akkumulatorentraktor eingesetzt.
Heute, über 100 Jahre später, werden Lastwagen erneut elektrifiziert. Diesmal ohne Oberleitungen. Und die BKW ist wieder mittendrin: Als Ladeinfrastruktur-Expertin wird sie künftig mithelfen, ein «Tankstellen»-Netz für Elektrobrummis aufzubauen. Mit dem sogenannten eLoaded wird das Aufladen von Elektrofahrzeugen im grossen Stil möglich, wie Peter Arnet, Leiter der BKW Smart Energy & Mobility AG, in einem Interview erklärt.
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