Beginnen wir mit dem Positiven: Die besten Jahre der BKW scheinen die jetzigen zu sein. Anlässlich der Bilanzmedienkonferenz im März 2023 war mit Blick aufs Vorjahr von einem «rekordhohen» Betriebsgewinn Ebit von 888 Millionen Franken die Rede (zum Geschäftsbericht).
Auffällig, aber noch auf einem tieferen Niveau, war das Gewinnwachstum 1923, also exakt hundert Jahre früher. Die Summe stieg von 12,7 auf 15,1 Millionen – ein Plus von fast 20 Prozent. Die erfolgreichen Jahre Anfang der 1920er standen in engem Zusammenhang mit dem neuen Wasserkraftwerk von Mühleberg.
Die Weltwirtschaftskrise wirkt sich aus
Darauf folgte allerdings bald die wirtschaftlich wohl schwierigste Phase, nicht nur für die noch junge BKW, sondern für die ganze westliche Welt. Mit dem «Black Friday» begann im Oktober 1929 eine mehrjährige Wirtschaftskrise. Die Energie-Einnahmen der BKW stagnierten mehrere Jahre lang von 21,8 Millionen Franken (1929) auf noch 19,7 Millionen (1935). Der 1939 folgende Zweite Weltkrieg hatte auf die Gewinne indes keinen negativen Einfluss.
Schlechte Jahre waren für jedes Energieunternehmen auch jene der Katastrophen von Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011). Zu Zeiten der Nuklearkatastrophe in der heutigen Ukraine hatte die BKW geplant, in Graben im Oberaargau ein zweites Kernkraftwerk zu bauen. Die Pläne wurden später sistiert. Ans BKW-Hauptgebäude wurden bei Anti-Atom-Demonstrationen zahlreiche Farbbeutel gepfeffert.
Zwei Tage nach der Katastrophe von Fukushima wiederum titelte die «SonntagsZeitung» auf Seite 2 «Mühleberg ist weniger sicher als Fukushima». Gleich am Folgetag widersprach der damalige BKW-Chef Kurt Rohrbach in den Medien und bezeichnete die Anlagen als «nur bedingt vergleichbar». Die weiteren Jahre haben gezeigt: Die BKW hat inzwischen als erstes Unternehmen in der Schweiz ihr Kernkraftwerk vom Netz genommen (mehr zum Rückbau erfahren).
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