Im Umgang mit Radioaktivität hat Sicherheit die oberste Priorität. Das gilt beim Betrieb eines Kernkraftwerks genauso wie bei der Handhabung von radioaktiven Abfällen. Sicherheit bedeutet auch: Zahlreiche Prüfungen, Kontrollen und umfassende Dokumentation. Rund 20 Bundesordner nehmen die Unterlagen zu den Brennelement-Lagerbehältern in Frank Holzgrewes Büro in Anspruch.
Nach mehrjähriger Vorarbeit ist es im September 2021 nun soweit: Die ersten beiden Brennelement-Lagerbehälter für die 418 Brennelemente aus dem Kernkraftwerk Mühleberg (KKM) kommen beim Zwischenlager in Würenlingen an. Es ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum nächsten Meilenstein im Grossprojekt Rückbau KKM: Wenn 2024 keine Brennelemente mehr im Kernkraftwerk vorhanden sind, reduziert sich das Gefährdungspotenzial auf dem Areal deutlich. Die nächste Stilllegungsphase beginnt.
Vorausschauend planen
Der Ankunft der beiden blauen, 5,5 Meter hohen Behälter mit einem Durchmesser von 2,5 Metern ist viel Arbeit vorangegangen. «Einmal mehr hat es sich bewährt, dass wir bereits 2015 mit der Planung begonnen haben. Wir haben uns schon 2017 für diesen Behältertyp entschieden und 2018 die Fertigung der Behälter in Auftrag gegeben. So blieb genügend Zeit, damit die Behälter hergestellt werden konnten und die Aufsichtsbehörde die zugehörige Dokumentation prüfen konnte», sagt Frank Holzgrewe.
Der Abtransport der Brennelemente Richtung Würenlingen startet ab Frühling 2022. Bis dahin werden die Behälter im Zwischenlager nochmals auf Herz und Nieren – oder Schrauben und Gewinde – geprüft. Dazu sagt Raphael Spuler, Leiter Abteilung Betrieb bei der Zwilag Zwischenlager Würenlingen AG: «Mit den Prüfungen der Behälter stellen wir sicher, dass die Brennelemente darin für ihre gesamte Aufenthaltsdauer hier im Zwischenlager sicher aufbewahrt werden. Die Behälter schirmen dabei die Radioaktivität ab.»
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