Die Medienmitteilung erschien im April 2001: Die Vertriebskooperation Youtility, bestehend aus BKW und vierzig regionalen und kommunalen Stromversorgern, lancierte eine eigene Strommarke namens 1to1 energy. Selbstbewusst wurde sie als «erste grosse Strommarke der Schweiz betitelt». Prompt war der Name bald einmal sehr präsent im Schweizer Strommarkt, erschien bei Sportanlässen als Sponsor und verfügte über ein eigenes Kundenmagazin.
Von Aubonne bis Arbon
Hintergrund der Lancierung von 1to1 energy war die geplante Liberalisierung des Strommarktes und das Ziel, auch in anderen Regionen der Schweiz Kundschaft zu gewinnen. Vorangetrieben wurde die Kooperation Youtility klar durch die BKW. Die Geschäftsstelle befand sich eine Kreuzung vom Hauptsitz entfernt im Berner Breitenrain-Quartier. Zu seinen besten Zeiten erstreckte sich das Vertriebsgebiet von Aubonne beim Genfersee bis Arbon am Bodensee durch 15 Kantone.
Heute existiert die Marke längst nicht mehr. An ihrer Bilanzmedienkonferenz 2014 informierte die BKW darüber, dass 1to1 energy nicht mehr verwendet werde.
Was war passiert? Die Antwort dürfte in der politischen Entwicklung liegen. Bereits 2002 hatte eine Mehrheit der Stimmberechtigten die schrittweise Öffnung des Strommarktes abgelehnt, so dass es 2009 nur zu einer Teilmarktöffnung für Grossverbraucher (ab 100’000 kWh pro Jahr) kam.
Spätestens als ein Tsunami die Reaktor-Katastrophe von Fukushima auslöste, verlor die vollständige Liberalisierung weiter an Unterstützung. Bundesrätin Doris Leuthard präsentierte die Energiestrategie 2050, die den Ausstieg aus der Kernkraft vorsah.
Auch wenn die Liberalisierung bis heute auf der Agenda geblieben ist, haben sich die Zeichen nach Fukushima definitiv verändert – zuungunsten der Marke 1to1 energy. So fokussierte sich auch die BKW neu und setzte auf nachhaltige Lösungen als Energie- und Dienstleisterin.
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